Tanz – Wikipedia. Ballett, für viele der Inbegriff vollendeter Tanzkunst. Tanz (von altfranzösisch: danse, dessen weitere Herkunft umstritten ist) ist die Umsetzung von Inspiration (meist Musik und oder Rhythmus) in Bewegung. Tanzen ist ein Ritual, ein Brauch, eine darstellende Kunstgattung, eine Berufstätigkeit, eine Sportart, eine Therapieform, eine Form sozialer Interaktion oder schlicht ein Gefühlsausdruck. Tanzen hat in der Gesellschaft viele Funktionen, kann aber auch Selbstzweck oder Zeitvertreib sein. Ritualisiertes Tanzen drückt Zusammengehörigkeit und Emotionen aus und kann als festlicher Initiationsritus die Aufnahme neuer Mitglieder in eine Gemeinschaft begleiten, etwa wenn junge Mädchen beim Debütantinnenball der Gesellschaft vorgestellt werden oder wenn Schüler beim Abschlussball eine bestandene Prüfung feiern. Vor religiösem Hintergrund werden mit Tanzritualen Götter geehrt oder um Beistand gebeten, während böse Geister abgewehrt oder vertrieben werden. Tanzen als Sport fördert Muskelaufbau, Motorik, Koordination und Gleichgewichtssinn. Das erfolgreiche Erlernen, Planen und Umsetzen komplexer Bewegungsabläufe bildet Selbstvertrauen und unterstützt ein gesundes Verhältnis zum eigenen Körper. Als Kunstform dient Tanzen dazu, Gefühle und Handlungen bildlich darzustellen. Mimik, Gestik und ganzkörperliche Tanzbewegungen bilden zusammen mit Musik das anspruchsvolle Arbeitsmaterial des künstlerischen Tanzes, der dem Zuschauer Eleganz und Ausdruckskraft des menschlichen Körpers vor Augen führt. Die ältesten erhaltenen Dokumentationen des Tanzens sind indische Höhlenmalereien, die im Zeitraum zwischen 5. Chr. entstanden; eine Malerei in den Höhlen von Bhimbetka zeigt eine Reihentanzformation.[1] Darstellungen der frühesten Formen des Hinduismus zeigen den Gott Shiva als Natraj, den „König des Tanzes“. Eine Geschichte berührt tiefer als viele gut gemeinte Ratschläge. So ist auch folgende Geschichte ein Rat ohne Ratschlag. Tanz therapie Das Internationale Institut für Tanztherapie, 1983 von Petra Klein gegründet, bietet Aus- und Fortbildung, Ferienseminare, Einzelarbeit, Supervision. In Indien findet sich mit dem zwischen 4. Chr. entstandenen Natyashastra, der „heiligen Wissenschaft des Tanzes“, das einflussreichste Frühwerk zum Thema Tanz. Im antiken Ägypten gab es rituelle Tänze, die Tod und Wiedergeburt des Gottes Osiris darstellten und die technisch so anspruchsvoll waren, dass sie nur von professionellen Tänzern ausgeführt werden konnten. Die alten Griechen systematisierten den Tanz nach Gottheiten und den mit ihnen verbundenen Gefühlsausdrücken. Als wichtiges Zeitzeugnis gilt Homers Beschreibung des Tanzes Chorea in der Ilias aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. Ekstatische Tänze waren Teil der Dionysien, aus denen sich später Drama und Komödie entwickelten. In diesen Theaterformen spielte oft ein Chor mit, dessen Bewegungen als sogenannte Choreografie in den Stücken vermerkt wurde; hieraus entwickelte sich der moderne Begriff Choreografie.
Terpsichore, die fröhlich im Reigen Tanzende, ist die Muse für Chorlyrik und Tanz (Attribut: Leier). Obwohl zweifellos immer getanzt wurde, vor allem bei den Jahreszeitenfesten der Bauern, liegt darüber nur wenig Material vor. Im frühen 1. 5. Jahrhundert trat ein deutlicher Wandel ein, als der Gesellschaftstanz gemischter Paare an den meisten europäischen Höfen zum beliebten Zeitvertreib wurde. Das Auftreten der ersten Hoftanzmeister und das Erscheinen der ersten Tanzhandbücher unterstreichen die Tatsache, dass der Tanz Teil des adligen Lebensstils wurde. Der Hofdichter Antonio Cornazzano (1. Schriften auch ein Libro sull'arte del danzatore (um 1. Der danse basse, während der ganzen Renaissance in Mode, war im Wesentlichen ein Prozessions- Tanz mit würdevollen zeremoniellen Bewegungen, die auch die Damen in ihren unbequemen Kleidern ausführen konnten. Zu den beliebtesten Tänzen dieser Art zählte die Pavane (Pfauentanz). Die Fröhlichkeit und Neigung zu freieren Sitten des frühen 1. ![]() ![]() ![]() Jahrhunderts führte dann zur Einführung des danse haute, der schnellere Bewegungen, Sprünge und körperliche Beweglichkeit forderte. Der erste derartige Tanz war die Gaillarde aus Italien, die meistens ohne Anfassen der Hände mit verschiedenen Schritten und Sprüngen getanzt wurde. Die Gaillarde folgte in der Regel nach der Pavane. Auch die Volta (im Film Elisabeth mit Cate Blanchett als Elisabeth I. Mann seine Partnerin drehte und sie auf sein Knie hob. Auch Courante, Allemande und die sehr beliebte Gavotte des 1. Jahrhunderts zählten dazu. Die lebhaft- ausgelassenen Tänze der sozialen Oberschicht des 1. Jahrhunderts waren stilisierte Übernahmen der Tänze der unteren Stände. In der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts wurden die Tänze einheitlicher und gleichzeitig spektakulärer. Tanzschulen an den wichtigsten europäischen Höfen unterrichteten den Adel, so dass die beliebtesten Tänze leicht von einem Land zum anderen übertragen werden konnten. Tüchtige Impresarios organisierten prächtige Vorstellungen, bei denen Tänze, Gesang, Rezitation und Pantomime in einem reich geschmückten Rahmen aufgeführt wurden. Dies waren die italienischen balli, die französischenballets de cour und die englischenmasques (Maskenspiele), an deren Planung und Aufführung sich die königliche Familie selbst oft beteiligte. Orchésographie (1. Thoinot Arbeau gilt als beste zeitgenössische Quelle für den Tanz der Spätrenaissance. Ehepaar Heinrici, Deutsche Meister im Paartanz 1. Es gibt eine schwer überschaubare Fülle an Tanzformen; die Liste von Tänzen trägt die wichtigsten Tänze der Welt zusammen. An dieser Stelle werden nur die bekanntesten Tänze und solche Tanzformen, die sich durch einzigartige Merkmale von der Masse abheben, dargestellt. Die folgende Untergliederung dient nur der groben Orientierung und ist keine verbindliche Kategorisierung. Der Versuch, Tänze in einer allumfassenden Systematik zu ordnen, hat sich in der Vergangenheit wiederholt als unfruchtbar herausgestellt. Es ist möglich, Merkmale zu finden, nach denen sich Tänze grob gruppieren lassen, harte Kriterien, die eine scharfe Trennung vornehmen, gibt es aber kaum. Eine verbreitete Kategorisierung ist die nach dem gesellschaftlichen Anlass oder Zweck des Tanzens. Nach Anlass kennt man rituelle Tänze, die religiösen Hintergrund haben, Volkstänze, die zum volkstümlichen Brauchtum gehören und Gesellschaftstänze, die zu geselligen Anlässen aller Art aufgelegt werden. Nach dem Zweck unterscheidet man vor allem den Kunsttanz, eine Kunstform für sich, den Turniertanz, der dem sportlichen Wettkampf dient, den Showtanz, der reinen Unterhaltungscharakter hat und den Werbetanz, der als Partnerwerbung dient. Auch die Unterteilung nach der Anzahl der Tänzer in Einzeltanz, Paartanz und Gruppentanz ist populär; problematisch ist hierbei, dass viele Tänze in mehreren Aufstellungen getanzt werden. Im Gruppentanz unterscheidet man nach der geometrischen Anordnung der Tänzer weiter zwischen Kreistanz, Kettentanz (hintereinander) und Reihentanz (nebeneinander); ferner gibt es den Formationstanz, in dem die Formation der Tänzer häufig wechselt. Es gibt zahlreiche weitere Charakteristika, nach denen man Tänze unterteilen kann, allen voran Merkmale der Tanztechnik, diese sind aber vergleichsweise selten anzutreffen. Tanzgruppe aus Böhmen (1. Eine herausragende Stellung nimmt in vielen Belangen der Volkstanz ein. Die Unterartikel Afrikanischer Tanz, Chinesischer Tanz und Bolivianische Tänze gehen örtlich spezialisiert auf die Vielfalt dieses Gebiets ein. Bekannte Volkstänze des deutschen Sprachraums sind der Schuhplattler und der Landler, aus dem sich später der Wiener Walzer entwickelte. Ein Beispiel für einen international bekannten Volkstanz ist der hawaiische Hula. Technisch herausragende Volkstänze sind der südpazifische Sitztanz, der im Sitzen getanzt wird, und der schottische Schwerttanz, der mit Schwertern getanzt wird. Spezielle Tanzformen sind aus der völkischen Tradition des Karneval, Fastnacht und Fasching heute nicht mehr wegzudenken. Fällt einem mit Blick auf die deutsche Tradition vor allem der Gardetanz ein, so ist international vor allem die brasilianische Samba des Karneval in Rio de Janeiro ein Begriff. Unter dem Begriff Historischer Tanz versuchen Tänzer in aller Welt, Tänze nachzustellen, die heute praktisch nicht mehr existieren und nur noch aus schriftlichen oder bildlichen Quellen rekonstruiert werden können. In dieses Gebiet fallen Tänze wie die durch überlieferte Musik bekannte Pavane, die im modernen Karnevalstreiben aufgegangene Polonaise und die Quadrille, die vor allem Liebhabern von Kreuzworträtseln ein Begriff ist. Drehende Derwische des Mevlevi- Ordens in der Türkei. Tanzformen wie Trancetanz oder Kirchentanz zielen darauf ab, beim Tanzen spirituelle Erfahrungen zu machen. Im Mittelpunkt steht hierbei meist eine Konzentration auf den eigenen Körper in Verbindung mit Meditation. Berühmt für diese Art des Tanzens sind die türkischen Derwische. Detlef Kappert hat in seiner Dissertation (bei Arnd Krüger) an der Georg- August- Universität Göttingen das Training in den verschiedenen Tanzformen (Ballett, Karibik, New York) empirisch verglichen und dabei festgestellt, dass, unabhängig von der jeweils andersartigen Terminologie, die Lernfortschritte, die Verinnerlichung der Bewegung und Perfektionierung des Körpers in gleichartigen Schritten verläuft.[2]Bühnentanz zählt neben Schauspiel und Oper zu den traditionellen Sparten des Theaters. Insbesondere das klassische Ballett hat durch seine lange Tradition zahlreiche andere Tanzformen stark beeinflusst. Klassische Ballettbegriffe wie Pas de deux haben ihren Platz in der Umgangssprache gefunden und Begriffe wie Spitzentanz und Tutu sind Teil der Allgemeinbildung. Anfang des 2. 0. Jahrhunderts entstand Ausdruckstanz als Gegenbewegung zum Ballett. Eine spezifische Weiterentwicklung ist seit den 6. Jahren insbesondere durch Pina Bausch das Tanztheater. Gleichzeitig entwickelte sich in den USA der Modern Dance. Mittlerweile bietet der künstlerische Gegenwartstanz unter dem Sammelbegriff zeitgenössischer Tanz ein ästhetisch sehr breites Spektrum abstrakter und narrativer Tanzkunst. In genreübergreifenden Arbeiten zeitgenössischer Choreografen entstehen so Werke von aktueller gesellschaftlicher Relevanz.
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Marzo 2018
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