Der Nocebo-Effekt (von nocere ‚schaden‘, nocebo ‚ich werde schaden‘) ist – analog zum -Effekt (lat. Placebo ‚ich werde gefallen‘) – eine scheinbare negative Wirkung eines Arzneimittels. Er bezeichnet eine Reaktion auf ein medizinisches ohne spezielle Wirkung bzw. Auf die gerüchteweise die Gesundheit oder das Wohlbefinden nachhaltig beeinträchtigende Wirkung einer umweltverändernden Maßnahme. Im Gegensatz zur positiven Wirkung beim Placebo-Effekt ergibt sich beim Nocebo-Effekt eine negative Reaktion. Inhaltsverzeichnis • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Definition [| ] Entdeckt wurde der Nocebo-Effekt, als nach Verabreichung Präparate – so genannter Placebos – negative, krank machende Auswirkungen auftraten. Wenn die negative Wirkung überwiegt, wird korrekterweise von einem Nocebo (statt Placebo) gesprochen. Im medizinwissenschaftlichen Sprachgebrauch werden heute im weiteren Sinne auch alle anderen Maßnahmen oder jegliche Einflussgrößen als Nocebo bezeichnet, die ohne naturwissenschaftlichen Nachweis einer spezifischen Wirkung eine negative Reaktion bewirken können. Der Placebo-Effekt dürfte vielen bekannt sein, der Nocebo-Effekt nicht: Er zeigt, dass der Glaube nicht nur heilen, sondern auch krank machen kann. Jun 3, 2015 - Der Placebo-Effekt dürfte vielen bekannt sein, der Nocebo-Effekt nicht: Er zeigt, dass der Glaube nicht nur heilen, sondern auch krank machen kann. Auslöser sind negative Erwartungen. Auch kann sich ein Nocebo-Effekt zu anderweitig erklärbaren Negativwirkungen addieren. Der Nocebo-Effekt – oft auch als negativer Placebo-Effekt bezeichnet – beruht, wie auch der Placebo-Effekt, unter anderem auf einer bestimmten. Die Erwartungshaltung kann demnach auch unbewusst sein und auf Lernmechanismen wie z. B. So kann beim Patienten die Befürchtung aufgebaut werden, dass bestimmte äußere Einwirkungen „krank machen“. Diese Personen erkranken dann auch tatsächlich, beziehungsweise es können die entsprechenden Symptome bei ihnen beobachtet und auch gemessen werden. Einem anderen gängigen Erklärungsmodell zufolge handelt es sich dabei um eine negative (self-fulfilling prophecy). Zu Auslösern oder Verstärkern gehören u. a. (Fehl-)Diagnosen von Ärzten oder ausführliche Erläuterungen zu möglichen Nebenwirkungen (z. B. Bei wissenschaftlichen Studien). Symptome [| ] Die von den Betroffenen beklagten Nebenwirkungen sind meist Erkrankungen, denen im Allgemeinen ein hoher Grad an Ursachen zugeschrieben wird. So äußert sich der Nocebo-Effekt üblicherweise durch subjektive, wie beispielsweise,, oder. Daneben sind allerdings auch objektive Symptome diagnostizierbar. Dies sind vor allem, erhöhter und erhöhte. Diese Symptome können leicht und von vorübergehender Natur, aber auch und im Extremfall sogar sein. Der Nocebo-Effekt zeigt sich am deutlichsten in einer krankmachenden Angst vor eingebildeten Gefahren. Nocebo-Symptome treten signifikant häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Bei älteren Menschen ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des Nocebo-Effektes höher als bei Jüngeren. Mechanismen [| ] Der dem Nocebo-Effekt zugrunde liegende psychische Mechanismus ist im Wesentlichen unbekannt. Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand spielen die und die eine wesentliche Rolle. ![]() ![]() Es lassen sich auch physiologische Komponenten im Zusammenhang mit dem Nocebo-Effekt identifizieren. Offensichtlich spielt bei psychisch bedingten der in der gebildete Botenstoff (CCK) eine Rolle. Er löst im Gehirn eine Schmerzreaktion aus und hat auch bei eine entscheidende Funktion. Dieser durch Angst ausgelöste Botenstoff ist vermutlich dafür verantwortlich, dass bei einer Medikamenteneinnahme dann gehäuft Nebenwirkungen auftreten, wenn der Patient diese erwartet. Beispiele [| ] Der Nocebo-Effekt lässt sich insbesondere in placebokontrollierten für die von beobachten. In diesen Studien werden alle Patienten über mögliche zu erwartende des informiert – unabhängig davon, ob sie diesen Wirkstoff oder ein Placebo erhalten. ![]() Etwa ein Viertel der Placebo-Empfänger klagt dann über die entsprechenden, ihnen zuvor erläuterten Nebenwirkungen. Ein Beispiel ist das Auftreten einer Hyper, die sich in einer Doppelblindstudie eines bei Patienten durch manifestierte, obwohl diese nur das Placebo erhalten hatten. In einer anderen Studie klagten 19 Prozent der Probanden, welche das Placebo in einer placebokontrollierten Doppelblind-Studie mit insgesamt 109 gesunden Probanden erhalten hatten, über Nebenwirkungen. In einer früheren Studie, in welcher 67 placebokontrollierte klinische Studien ausgewertet wurden, klagten durchschnittlich 23 Prozent der Probanden, die nur das Placebo erhalten hatten, über mindestens eine störende Nebenwirkung. Der Anteil an Probanden, der nach Einnahme des Placebos über Nebenwirkungen klagt, hat eine erheblich höhere von 27 bis 71 Prozent, wenn sie nach den Nebenwirkungen befragt werden. So wie zur Beurteilung der Wirkung eines Medikamentes in einer placebokontrollierten Doppelblind-Studie der Placebo-Effekt der Kontrollgruppe von der Wirkung des eigentlichen Wirkstoffes subtrahiert wird, kann der Nocebo-Effekt der Kontrollgruppe zur Ermittlung der eigentlichen Nebenwirkungen des Wirkstoffes prinzipiell ebenfalls subtrahiert werden. Der Nocebo-Effekt soll nach Hypothesen – über die aber kein aktueller wissenschaftlicher Konsens besteht – auch eine Rolle bei negativen Wahrnehmungen im Zusammenhang mit Funkmasten („“) oder Atomkraftwerken spielen. Der Nocebo-Effekt kann auch bei Tieren beobachtet werden. Ein signifikanter Anteil von Probanden klagt nach simulierten Auffahrunfällen, bei denen der Pkw nur vermeintlich beschleunigt wurde, über Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule, die mehrere Tage andauern können. Offensichtlich erwartet man Schmerzen und sie stellen sich auch ein. Beispiele aus klinischen Studien [| ] Framingham-Herz-Studie [| ] In der sehr breit und über Generationen angelegten des wurde festgestellt, dass Frauen, die von sich sagten, dass sie eher als andere Frauen an Herzkrankheiten erkranken, über einen Beobachtungszeitraum von 20 Jahren tatsächlich fast die vierfache Wahrscheinlichkeit zeigten, einen oder zu erleiden – auch wenn die Ergebnisse mit den Variablen, hoher Blutdruck und hoher korrigiert wurden. Chemotherapie [| ] Ein Beispiel für die Konditionierung, beziehungsweise den Einfluss psychologischer Faktoren ist, dass sich bei Patienten, die eine Chemotherapie gegen erhalten, eine profunde (Nausea) einstellen kann, wenn sie einen Raum betreten, der die gleiche Farbe wie der Infusionsraum hat, in dem sie die Chemotherapie erhielten. In einer Studie war dies bei einem Drittel der Patienten der Fall. Nahrungsmittelallergie [| ] Patienten, die über eine klagten, erhielten in einer Doppelblindstudie Injektionen von, die ihnen – bewusst falsch – als beschrieben wurde. Ein Viertel dieser Patienten zeigte nach der Injektion allergische Reaktionen. Nebenwirkungen auf Arzneimittel [| ] In Italien wurde 2004 eine groß angelegte Studie mit insgesamt 600 Patienten durchgeführt, die zuvor über (Nebenwirkungen) bei der Einnahme von Arzneimitteln klagten. Ein Teil der Patienten erhielt ein Placebo, der andere Teil einen Wirkstoff, jeweils oral verabreicht. In der Gruppe, die das Placebo erhielt, stellte sich bei 27% der Patienten der Nocebo-Effekt ein. Eine spätere Studie kommt zu ähnlichen Resultaten, allerdings mit einer deutlich niedrigeren Häufigkeit (drei Prozent). Kopfschmerzen durch nicht vorhandene elektrische Ströme [| ] In einer Studie aus den frühen 1980er Jahren wurde an 34 Studenten das folgende Experiment durchgeführt: Den Studenten wurde gesagt, dass ein elektrischer Strom durch ihren Kopf geschickt würde und dass es dabei zu Kopfschmerzen kommen könne. Ohne jeden Stromfluss klagten mehr als zwei Drittel der Studenten über Kopfschmerzen. 1993 wurde eine ähnliche Studie veröffentlicht. 99 Probanden wurden unterhalb des Auges an zwei Elektroden angeschlossen, die mit einem Gerät mit der Aufschrift „Schock-Generator“ verbunden waren. Den Probanden wurde erläutert, dass ein nicht messbarer Strom durch ihren Kopf geleitet werde. In Wirklichkeit erzeugte das Gerät jedoch nur einen beim Hochschalten lauter werdenden Ton.
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